Salzburger Karikaturenpreis – Österreichs Wettbewerb für KarikaturistInnennachwuchs

Wanted! Salzburg sucht den besten Karikaturist*innen-Nachwuchs.

Bis 31. Juli 2016 können ambitionierte Karikaturist*innen mit ihren Werken zum Thema „(Un)gerechte (Un)gerechtigkeit“ am 2. Salzburger Karikaturenpreis teilnehmen.

Ich persönliche finde Karikaturen immer wieder faszinierend. Mit nur wenigen Mitteln werden Aussagen pointiert zur Geltung gebracht und unterhalten ein breites Publikum. Kritik wird dezent geübt, Gefühle bestenfalls nicht in Mitleidenschaft gezogen. Das zu beherrschen, stelle ich mir großartig vor.
Tatsächlich kannte ich einen solchen Bild-Akrobaten, der mittels seiner Kunst sogar Brücken baute. Die Rede ist vom Direktor meiner ehemaligen Hauptschule, der vor oder während seiner schulischen Karriere bei einer Tageszeitung als Karikaturist aktiv war. Mit wenigen Kreidestrichen brachte er wahre Kunstwerke an die Tafel und hatte trotzdem die Autorität, den wilden Haufen, der das Gros meiner Mitschüler umschrieb, zu bändigKarikaturenpreis2016_Plakat_A3_print_01en. Das war auch dringend nötig, da die selbe ungezügelte Hormonansammlung an Klassen-Rüpel es mittlerweile sogar zu Wege gebracht hatte, die eigentliche Zeichenlehrerin zu vertreiben. Das war zwar sehr schade, gleichzeitig bedeutete es aber auch einen Glücksfall. Als „Problem“ kategorisiert und vermutlich bedingt durch Zeichen-Lehrer-Notstand, erhielten wir alsbald die frohe Botschaft, fortan vom Direktor höchstpersönlich in „Bildernische Erziehung“ unterrichtet zu werden. Nie war ich im Zeichenunterricht so gefordert wie in diesem einen Schuljahr. Und die Störenfriede sabotierten auch nicht länger den Unterricht. Zumindest nicht während „Bildernische Erziehung“.

Der Nachwuchsförderung verschrieb sich auch Nina Herzog, die 2015 den 1. Salzburger Karikaturenpreis ins Leben rief. Nach erfolgreicher Durchführung des 1. Wettbewerbs gründete sie mit Sebastian Hofbauer den Österreichischen Karikaturenverein. Eine ziemlich schöne Idee, denn wie es Jury-Mitglied Gerhard Haderer ausdrückte: „Es kann gar nicht genug Menschen geben, die sich humorvoll zu dieser Welt äußern“. Deshalb möchte der Karikaturenverein auch „junge und junggebliebene ZeichnerInnen ermutigen, ihr Talent – vielleicht erstmals – öffentlich zu zeigen und bieten ihnen mit diesem Wettbewerb eine Plattform und mit dem Karikaturenverein ein Netzwerk, das sie auf dem weiteren Weg unterstützt.“

Junge KarikaturistInnen bei der Verleihung des 1. Salzburger Karikaturenpreises 2015, mit Gerhard Haderer und Thomas Wizany, Prof. Sybille Moser-Ernst ua.
Junge KarikaturistInnen bei der Verleihung des
1. Salzburger Karikaturenpreises 2015, mit Gerhard Haderer und Thomas Wizany, Prof. Sybille Moser-Ernst ua.

Der 2. Salzburger Karikaturenpreis hat sich dem Thema „(Un)gerechte (Un)gerechtigkeit“ verschrieben. Zeichner*innen können dem Motto mit Pinsel oder Stift zu Leibe rücken und ihre Kommentare adäquat verpacken. Die Einreichsfrist läuft bis 31. Juli 2016 und die Ergebnisse werden einer Fachjury vorgelegt; bestehend übrigens aus u.a. den renommierten Karikaturisten Gerhard Haderer, Thomas Wizany und Gerald Koller sowie Universitätsprofessorin Sybille Moser. Da es sich um einen Wettbewerb handelt, lockt natürlich auch das Ergebnis. Es winken Preisgelder (1000 Euro für den*die Erstplatzierte) und Sachpreise, außerdem wird erstmals ein 500 Euro dotierter Schüler*innenpreis vergeben. Das Ziel ist allerdings in allen Fällen die nachhaltige Förderung junger Karikaturist*innen.

Wer nähere Infos sucht, wird auf der Seite des Österreichischen Karikaturvereins fündig. Dort sind auch die Einreichsbedingungen und alle weiteren Informationen hinterlegt. Also ran an die Pinsel, spitzt eure Stifte und dann kann es eigentlich auch schon losgehen… 🙂

 

Fotonachweis: Österreichischer Karikaturverein  & Lisa Kutzelnig Photography

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