Drei Tage wach

Drei Tage wach – Theater der Mitte

Vergessen sind Pinky und Brain: Das Theater der Mitte wagt mit „Drei Tage wach“ an der ARGEkultur den performativen Selbstversuch. Live dabei, das Publikum und ein spannendes Zusatzprogramm. Benjamin Blaikner über die größte Herausforderung seines Künstlerlebens.

Ob das Ding auf der Bühne einen Namen hat? Vielleicht Herbert oder doch eher Petra? Es könnte aber auch irgendetwas Fantasievolles dazwischen sein, das nur aus Buchstaben und Zahlen besteht. Einfach mal bei Elon Musk und seiner Kinderschar anklopfen. Tatsächlich ist das gertenschlanke Wesen im Studio der ARGEkultur ziemlich beweglich – und ein Skydancer. So nennt sich die aufblasbare Partyröhre nämlich, die den Dreh- und Angelpunkt zu „Drei Tage wach“ bildet.

Sags mit Theater: „Drei Tage wach“

Hinter „Drei Tage wach“ steht das Theater der Mitte mit Benjamin Blaikner, Remo Rauscher und Anna Adensamer. Die drei sind die Performer*in und Konzepttoren*in, die vom 24.-26. Februar drei Tage wach zu sein planen. Ein Projekt, das Benjamin Blaikner schon länger umtreibt. „Wir wollen mit unserer Produktion den Theaterraum auflösen. Statt fiktiv in die Rolle zu gehen, machen wir etwas, das man weder proben noch reproduzieren kann. Das ist das Reizvolle an der Sache“, erklärt Blaikner, der in der Produktion als Kreativer und Performer agiert. Von diesem Erlebnisfaktor profitiert auch das Publikum. Das hat die Chance, im Stream live dabei zu sein, egal ob um drei Uhr nachmittags oder drei Uhr morgen. Wer Theater als physisches Erlebnis bevorzugt, besucht die Performance im Studio der ARGEkultur. „Am liebsten wäre es uns ja, wenn die Leute zum Mittagessen ins Beisl der ARGE gingen und dann mit Essen und Getränken oder auch einem Kaffee zu uns kämen und uns zuschauen würden“, verrät Benjamin Blaikner und lacht.

Volles Programm

Für Programm ist gesorgt. Während im Keller die drei Performer*in gegen ihre Müdigkeit kämpfen, bietet die ARGEkultur im darüber liegenden Saal im Zuge des Open Mind Festivals Yoga-Einheiten, Diskussionen und Ähnliches an. Auch für die visuelle Verbindung ins Studio ist gesorgt. „Wir wissen allerdings nicht, was die da oben machen. Am Ende der Performance dürfen wir Texte lesen, die im Saal entstanden sind“, so Blaikner. „Falls wir dann überhaupt noch in der Lage sein werden, Texte zu lesen.“

Hätte, hätte Fahrradkette. Die Ungewissheit des theatralen Experiments hängt aktuell noch wie ein Damoklesschwert über dem Performance-Trio. „Es ist das Extremste, was ich bisher im Kunstbereich gemacht habe“, sagt Blaikner, der in der Salzburger Kulturszene aufgewachsen ist. „Angst habe ich diesmal aber nicht davor, ob es dem Publikum gefällt, sondern vielmehr, ob wir das schaffen“. Für ausreichend Motivation scheint gesorgt: In Form des gertenschlanken Skydancers. Der ist übrigens eine Eigenkreation aus Mülltüten und von Tech-Visual-und-sowieso-Experten Remo Rauscher mit eigenem Algorithmus versehen.

Alles happy, alles gut

„Ausgangspunkt ist ein Smart-Office, alle sind super glücklich und immer positiv. Wenn wir auf der Bühne sprechen, dann nur sehr reduziert und immer bestärkend“, verrät Benjamin Blaikner. Zugleich müssen die Performer*in aber auch den gertenschlanken Zeitgenossen auf Kurs halten. Dafür werden acht Stationen eingerichtet, an denen jeweils eine Aufgabe zu erfüllen ist. Sei es in der Fitness Station mit dem Fahrrad zu fahren, an der Vitamin Station vor einer Tageslichtlampe zu lächeln oder beim Team Building auf einem Sitzsatz zu sitzen. Die Gedanken sind frei und im Fall des Theater der Mitte immer kreativ. Selbstverständlich besteht eine Koppelung zum Skydancer. Wird die Station bedient, dann erhält der seine lebensnotwendige Brise N2O2Ar und kann lustig vor sich hintanzen. Das ist am Anfang vermutlich einfach. Das Aufregende wird aber sein, wie sich die Stimmung nach 30 oder 40 Stunden entwickelt. Wer macht was, wer hat frei und wie schaffen es Anna Adensamer, Remo Rauscher und Benjamin Blaikner überhaupt, den fidelen Kerl drei Tage in der Luft zu halten?

Die Performance wird es weisen. Übrigens, wer sich jetzt fragt, wie man sich auf so ein performatives Selbstexperiment einstimmt: „Mit ganz viel Ruhe, Meditieren und einer Auszeit die Tage davor“. Es bleibt spannend und ein Besuch an der ARGEkultur vom 24.-26. Februar ist dann ja eigentlich schon Pflichtprogramm – so ganz und gar unvoyeuristisch und selbstlos, quasi im Auftrag der Wissenschaft (und um Herbert oder Petra in Aktion zu bewundern)… 😉

 

Die Performance kann im Studio der ARGEkultur live besucht werden zwischen:
Freitag, 24.2 16:00 bis 22:00 Uhr
Samstag, 25.2 10:00 bis 22:00 Uhr
Sonntag, 26.2 10:00 bis 21:00 Uhr

Zu den Tickets hier

 

Fotonachweis: Remo Rauscher

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