Circus Ronaldo

Circus Ronaldo – Winterfest

Die fabelhafte Welt des Circus Ronaldo: „Sono io“ nimmt das Publikum beim Winterfest mit auf eine nostalgische Reise durch die Zeit.

In sechster und siebter Clown-Generation steht das Vater-Sohn-Gespann aus dem Programm von „Sono io“ bereits auf der Bühne, mit dem Circus Ronaldo das Winterfest bespielt. Auch wenn Danny und Pepijn tatsächlich Vater und Sohn sind, so ist ihr Clowns-Status ein viel jüngerer. Das hindert die beiden aber nicht, in einen charmant musikalischen Wettstreit zu treten. Wer hat  die Nase vorne, Vater oder Sohn? So genau kann das nicht definiert werden. In dem liebevoll und detailliert choreografierten Clownsprogramm steckt so viel Authentizität und dennoch Märchenhaftigkeit, dass es ins Innerste trifft und am Ende selbstverständlich alle als Sieger hevorgehen: vom Vater über den Sohn bis zum Publikum.

Wenn der Vater mit dem Sohne

Sono io, und wer bist du? Danny und Pepijn Ronaldo begeben sich auf Spurensuche. Dabei stoßen die beiden auf so einige Differenzen; mit „Sono io“ thematisieren die Künstler nicht nur einen Generationenkonflikt, sondern auch die daraus resultierende Identitätskrise. Mit leisen Tönen beginnt ein wunderbar nostalgischer Abend. Während sich der Vater in Tonbandaufzeichnungen verliert, kommt der Sohn mit dem USB Stick um die Ecke, für den sich kein Anschluss finden lässt. Alsbald treten die beiden in einen absurden, aber herrlich komischen Wettstreit. In ausführlichem Italienisch (Künstlername verpflichtet?) wird hier mit Händen und Füßen disputiert. ‚Improvvisazione‘ empfiehlt Danny dem Filius, dem die Kunststücke spielend leicht von der Hand gehen, während Danny von vergangenen Auftritten schwärmt und dann doch mit viel Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn auftrumpft.

Besonders rührig, wenn dem Vater immer wieder die Lesebrille aus dem Bademantel fällt. Der reduzierte Einstieg sollte aber nicht über das akrobatische Crescendo hinwegtäuschen. Tatsächlich nutzt Pepijn die Abwesenheit des Vaters; er beherzigt dessen Ratschlag zur ‚Improvvisazione‘ und turnt behänd auf der Badewanne herum, bevor er sich zu Höherem schwingt. Wahnsinnig charmant auch das musikalische Kräftemessen von Vater und Sohn. Immer wenn man denkt, da kann nicht mehr, kommt von irgendwo ein noch größeres Blasinstrument daher und auch die Streicher scheinen sich auf magische Weise zu vergrößern.

Magische Zeitreise

Für „Sono io“ verwandelt sich die Bühne in einen wahrgewordenen Zirkustraum vergangener Tage. Bereits zum Einlass kämpfen sich die Besucher ihren Weg durch eine kilometerlange Wäscheleine, behangen mit Leintüchern und verwaschener Unterwäsche. Auf der Bühne antiquiertes Mobiliar und ein rustikaler Holzboden. Dass der Sohn dem Vater goldenes Karamellbonbonpapier streut, ist genauso reizend wie beruhigend. Spätestens an dieser Stelle ist klar, alles wieder gut im Hause Ronaldo. Tatsächlich ist der Bühnen-Vater sichtlich stolz auf den Sohn. Wenn man sich dann selbst den Weg zurück ins Hauptzelt bahnt, einmal mehr vorbei an den Leintüchern und der verwaschenen Unterwäsche, dann wähnt man sich beinahe im Italien von „La vita e bella“. Die Ähnlichkeit und clownesken Züge von Roberto Benigni sind aufgelegt.

 

Fotonachweis: Wildbild

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