Mietshaus der gescheiterten Existenzen Nach Wien, Linz und Berlin premiert Ödön von Horváths verschollenes Frühwerk NIEMAND jetzt auch am Schauspielhaus Salzburg. Ein Pflichttermin, nicht nur für Spürnasen und literarisch Angefixte. Niemand macht Niemand mehr Ehre als die Rezeptionsgeschichte von „Niemand“ – nicht einmal Odysseus. Jahrelang existierte das Frühwerk des erstRead More →

Zorniger Jedermann Wunderbar überspitzt und bitterböse: Sibylle Berg adaptierte mit der österreichischen Wut-Rock-Band Kreisky VIEL GUT ESSEN und schuf ein ungeschöntes Stück musikalisches Protesttheater. Ein sichtlich verstimmter, bourgeoiser Anfangvierziger steht im leger karierten Anzug auf der Bühne und schreit sich die Seele aus dem Leib. Man wird sich doch nochRead More →

Becketts Skyfall „This is the end“: Der Sinnlosigkeit des Daseins begegnet das Ensemble Juvavum in GLÜCKLICHE TAGE mit erfrischender Absurdität. Warten. Warten auf den Verfall, auf das Ende und dabei mit dem Absurden kokettieren. Das klingt nicht nur nach Samuel Beckett, das ist auch Samuel Beckett. Das Ensemble Juvavum inszenierteRead More →

Kleines Paar – was nun?! OBERÖSTERREICH oder Szenen einer Ehe: Hildegard Starlinger inszeniert das sozialkritische Volksstück an der ARGEkultur und kreiert ein stereotypes Stückchen unbequeme Realität. Auf der Bühne sitzt ein Paar, das gebannt in den Fernseher starrt und dabei mal mehr, mal weniger appetitlich an seinen Maiskolben knabbert. OBERÖSTERREICHRead More →

Kafka, kafkaesker, Amerika Am OFFtheater ist Franz Kafka los: Mit AMERIKA frönt das Gnigler Haus hoch motiviert dem Regietheater und hält trotzdem dem Original die Treue. Sehr gelungen. Es gibt Dinge, die ich bedauere. Dinge wie, dass ein Tag nur 24 Stunden besitzt, das Schlaraffenland nur ein Mythos ist oderRead More →

Eine Mafia-Braut auf Salzburger Abwegen Volles Haus am Kleinen Theater bei VIRGINIA HILL – auch einen Tag nach der Uraufführung des humorig-kurzweiligen Kriminesers mit der Musik von Peter Blaikner und Konstantin Wecker. Wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der Dritte. Im Fall von VIRGINIA HILL ist das das KleineRead More →

Zeitgenössischer Börsenknigge In den USA wurde die Uraufführung von DRY POWDER medial bejubelt, zwei Jahre später gelingt der Sprung nach Europa. Am Landestheater Salzburg feierte der Theatererstling von Sarah Burgess jetzt europäische Erstaufführung. Whovians und Trekkies wussten es schon lange – es gibt noch mehr Leben da draußen abgesehen vonRead More →

Viva la Aufklärung Wenn sich Werther erschießt, liegt „Emilia Galotti“ aufgeschlagen auf seinem Tisch: Auch am Schauspielhaus Salzburg setzt Irmgard Lübke für Lessings bürgerliches Trauerspiel auf Emotionen, Emotionen, ach ja, und natürlich Emotionen. Er ist jung, reich, privilegiert und unterschreibt Todesurteile wie andere ihre wöchentliche Einkaufsliste. Würde Hettore Gonzaga, derRead More →

Die Helden*innen von morgen Neun Schauspielstudenten*innen, die aufgeregt den Mensch bestaunen – die Abschlussproduktion des Schauspiel-Jahrgang 2015 der Universität Mozarteum geht in die Vollen und serviert mit dem KNURREN DER MILCHSTRAßE eine österreichische Erstaufführung. Die Erde sieht von fern so friedlich und schön aus. Erst bei näherer Betrachtung fällt auf,Read More →

„Wow“, bellte der Mensch Im Toihaus Theater in Salzburg ist mit Arturas Valudskis WAU! der Hund los, der Mischling wohlgemerkt – mit kleinem Schuhfetisch, großen Botschaften und Anleihen an Bachtins Lachkultur. Ein geistreich schräger Abend. In der Literatur und Kunst ist alles möglich. Deshalb ließ der ehemalige russische Arzt undRead More →