Salzburger Wochenspiegel

„Willst du immer weiter schweifen? // Sieh, das Gute liegt so nah“ (Goethe)

Das kulturelle Leben in Salzburg ist großartig und ziemlich divergent. Egal nach was der Sinn gerade gelüstet, für jeden Geschmack sollte etwas zu finden sein. Wobei wir schon bei dem Aufhänger für diesen Beitrag wären: dem lieben „Finden“. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, ich vermute aber nicht; wie kann bei einem so voluminösen kulturellen Angebot eigentlich der Überblick gewahrt werden? Da gibt es höchstwahrscheinlich mehrere Varianten, die sich allerdings bisweilen recht zeitintensiv gestalten. Wer kennt es nicht, das beispielsweise stundenlange durch Theater/Kultur/& Andere – Websites klicken und so weiter, natürlich mit Notizblock im Anschlag und der Terminkalender sollte auch nicht allzu fern liegen. Danach beginnt die große Tüftelei: wann, wo und wie. (Außerdem vielleicht noch währenddessen Lesezeichen für die diversen Homepages setzen, um sie in den nächsten Monaten gleich wieder parat zu haben; nicht alle Seiten werden für die gesamte Spielzeit aktualisiert). Dann gibt es da aber auch noch diese andere Alternative: den Salzburger Wochenspiegel.

Der Salzburger Wochenspiegel. – 1953 vom Stadtverkehrsbüro Salzburg gegründet, ist der Salzburger Wochenspiegel ein etabliertes Kultur- und Veranstaltungsmagazin (seit 2014 unter der Leitung von Patricia Thurner), das, man möchte es kaum für möglich halten, langen Internet-Recherchen quer über alle Theater/Kultur/& Andere – Websites ein Ende setzt. Heureka.

Endlich ist er da, der lang ersehnte kulturelle Überblick und nur einen Heft-Aufschlag entfernt. Egal ob Theater, Konzert, Kabarett oder Ähnliches; alles ist vertreten, findet Eingang und wird in einem dreimonatigen Programm fein säuberlich aufgelistet. Das erleichtert die eigene Kulturrezeptions-Planungsphase beachtlich. Außerdem eignen sich die kurzen Intros zu den kulturellen Aktvititäten hervorragend, um einen allgemeinen Überblick zu gewinnen („was läuft eigentlich“) und spontan neue „will-ich-unbedingt-sehen“-Veranstaltungen zu lukrieren.

Weil „nur“ Programm und Veranstaltungshinweise aber ja auch irgendwie langweilig und ein bloßer Vorankündigungsflyer wären, tragen kleine Portraits der in Salzburg tätigen Künstler*innen, und sei es auch auf noch so einen kurzen Festspiel-Sprung, zum Magazin-Charakter des Wochenspiegels bei. Neben Theater, Konzerten und ähnlichen Veranstaltungen finden sich aber ebenso Fotoimpressionen, Bücher- und CD-Präsentationen in den verschiedenen Ausgaben sowie Ankündigungen zu Vernissagen oder Ausstellungen. Selbst touristische Ausflugsziele kommen nicht zu kurz. Wie praktisch. Nur die eigene Geldbörse könnte bei dem wunderhübsch subsumierten Kulturangebot in eine kleine Depression stolpern.

Und falls sich jetzt also irgendwer fragt, wo es dieses Wunderding eigentlich zu kaufen gibt? Gar nicht, das ist nämlich gratis. Tatsächlich. Und erfreulicherweise schmälert das auch keinesfalls die Qualität. Im Gegenteil. Vielleicht ist das auch der Grund, warum es mitunter gar nicht so einfach ist, des Salzburger Wochenspiegels habhaft zu werden. Der liegt eigentlich in den Foyers diverser kultureller Institutionen auf (ARGEkultur, Das Kino, Salzburger Literaturhaus u.Ä.), ist aber auch in den Vorhallen verschiedener Hotels in Stadt und Umgebung zu finden. Schnell sein ist angesagt.  Das kompakte Design lädt zum Einstecken ein und das Magazin „vergreift“ sich schneller als warme Semmeln. Als Alternative empfiehlt sich dann übrigens wieder das Internet, wo nicht nur die Kulturrezensionen des Magazins zu finden sind, sondern auch Auszüge der Printversion als Flipbook. Zusätzlich sorgt die Wochenspiegel-Homepage dafür, dass es in der Kulturrezeptions-Planungsphase nur noch bei einer Seite bleibt… oder vielleicht auch zwei (irgendwo sollten die Karten schließlich auch noch reserviert werden).  😉

 

Salzburger Wochenspiegel: Homepage und Facebook

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